Am 15. März kamen der Oberbürgermeister Adolf Kessel, die Vorsitzende des Beirats für Integration und Migration, Frau Jeckel und Frau Landau, welche ebenfalls im Beirat für Integration und Migration der Stadt Worms ist, vorbei, um den Schüler*innen der 9. Klassenstufe das Thema Rassismus näherzubringen und ihnen einen offenen Austausch über das Thema zu ermöglichen.
Nach der Begrüßung, seitens des Arbeitskreises „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“, durch Milla und Annalie, begann Frau Jeckel damit, mehr über die diesjährige Woche gegen Rassismus zu erzählen, welche vom 14.-27. März 2022 stattfindet, zu erzählen. In dieser Woche finden zahlreiche Aktionen mit der Devise ‚Haltung zeigen' statt, an denen sich jeder beteiligen kann.
Über den internationalen Tag gegen Rassismus, welcher am 21. März stattfindet, erzählte danach Frau Landau mehr. An diesem Tag passierte 1960 ein Massaker gegen dunkelhäutige Personen in Sharpeville (Südafrika), bei dem 69 Personen von der Polizei erschossen wurden und 180 Personen verletzt wurden.
Anschließend übernahm Herr Kessel das Wort und griff die hohe Bedeutung des Projekts „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ auf und hob auch die anderen vier mit der Plakette ausgezeichneten Schulen in Worms hervor, da dies ein starkes Zeichen von schulübergreifendem Engagement gegen Rassismus setzt. Um dies zu verdeutlichen, führte er ein Experiment durch, bei dem jeweils zwei Schüler*innen vor die Tür geschickt wurden und dann die Schüler*innen, welche eine Gemeinsamkeit haben, gebeten aufzustehen. In einer Runde hat der Oberbürgermeister alle zur Schulgemeinschaft Gehörenden aufstehen lassen. Auf die Frage, welche Gemeinsamkeit die Schüler*innen und Lehrer*innen haben, meinte die auserwählte Schülerin, dass es alles Menschen seien. Diese wichtige Botschaft wurde mit viel Applaus kommentiert und diente als gute Überleitung zur folgenden Präsentation von Frau Jeckel.
Nach den Aufzählungen verschiedener Attentate mit rassistischen Hintergründen in Deutschland und auf der ganzen Welt, beschrieb sie die erschreckend hohe Anzahl von Kindern und Jugendlichen, welche schon in jungem Alter mit Alltagsrassismus konfrontiert wurden. Danach berichtete sie von eigenen Erfahrungen mit Alltagsrassismus, in denen sie aufgrund ihrem äußeren Erscheinen zu schnell mit Vorurteilen verurteilt wurde. Anschließend berichtete auch Frau Landau von rassistischen Anfeindungen ihr gegenüber, die teils von vertrauten Personen verübt wurden. Jedoch berichteten beide, dass solche Vorkommnisse zum Glück eher der Seltenheit entsprechen. Haltung zeigten bei dieser Veranstaltung nicht nur Frau Jeckel und Frau Landau, sondern auch die Schüler*innen selbst, indem sie auch von eigenen Erfahrungen berichteten. Den Anfang hierbei machte Annalie Dörsam, aus Klasse 12, mit Erzählungen über die gemeine Ausgrenzung ihrer Schwester aufgrund deren Down-Syndroms. So schaffte sie es gleichzeitig die zuhörenden Schüler*innen zu berühren und weitere zu ermutigen. Daraufhin trauten sich noch andere über ihre Erfahrungen von Mobbing, Diskriminierung oder Rassismus zu erzählen, so unter anderem der Schüler Emmanuel Afedzie, aus Klasse 9, der trotz schlechter Erfahrungen in der Vergangenheit heute andere dazu ermutigt für sich selbst und ihre Mitmenschen einzustehen und Menschen mit rassistischer Einstellung kein Gehör zu schenken.
Bevor Herr Kessel sich für diesen Tag verabschiedete, appellierte er an alle Zuhörer*innen, wie wichtig es gerade heute sei Solidarität zu zeigen und sich für andere stark zu machen.
Frau Jeckel betonte das man auch Anlauf in der Anti-Diskriminierungsstelle in Worms findet. Da aufgrund von Corona diesmal keine Woche, in der Filme über Rassismus gezeigt werden, stattfinden konnte, hat das Team von Frau Jeckel ein eigenes Video gedreht. Abschließende Worte kamen von Herr Schäfer, welcher den Bezug zwischen der IGS und dem Thema Integration und Akzeptanz erklärte.